Neulich bin ich gefragt worden, ob Hypnose nur funktioniert, wenn ich die Ursache meines Leidens kenne.
Nein.
Viele Menschen denken, wenn ich die Ursache kenne, finde ich auch eine Lösung. Das ist aber nicht unbedingt notwendig. Wenn mein Knie blutet, dann verarzte ich es: ganz egal, ob ich vorher auf einen Stein gefallen oder gegen einen Schrank gestoßen bin.
Entscheidender ist, dass ich versuche, in der Gegenwart Lösungen für aktuelle Probleme zu finden. Was würde mir gerade weiterhelfen? Was würde sich gut anfühlen und hilfreicher sein, damit es mir besser geht?
Wenn ein Klient zu mir kommt, der beispielsweise unter Angstzuständen leidet, dann suchen wir nach einem passenderen Gefühl, das ihm helfen würde. Wenn sich dieser Mensch nach Sicherheit sehnt, dann finden wir heraus, wie sich Sicherheit anfühlt. Und auf diesem Weg setzen wir uns mit den Verknüpfungen auseinander, die unser Gehirn gemacht hat und die dieses Sicherheitsgefühl im Moment blockieren. Durch Hypnose können diese Blockaden gelöst werden. Sind die Verknüpfungen einmal gelöst, kommen wir in das gewünschte Erleben.
Ähnliche Situationen, in die wir uns in der Zukunft begeben, werden dann nicht mehr mit Angst erlebt und der Weg aus der Angst oder Abhängigkeit ist frei. Aus dieser neuen Stabilität heraus kann man sich dann noch einmal den Ursachen zuwenden, falls diese im Laufe des Prozesses nicht automatisch aufgetaucht und bearbeitet worden sind.